MichaelDouglas Kollektiv
„Unser Kollektiv hat sich eine nicht-lineare Struktur gewählt, die ein Netzwerk aus Künstlerinnen und Künstlern und ein komplexes System der Zusammenarbeit umfasst. Es versteht sich als innovativer Raum für zeitgenössisches, künstlerisches Schaffen und Wissensaustausch.“
Der Name ist Programm für das MichaelDouglas Kollektiv. Um Michael Maurissens und Douglas Bateman fanden sich mit Adam Ster, Susanne Grau, Sabina Perry und Inma Rubio sechs starke Persönlichkeiten zusammen, die aufgrund ihrer künstlerischen Reife einen einzigartigen Verbund bilden. Nach der Arbeit mit Amanda Miller, deren Kompanie pretty ugly tanz köln sich 2009 auflöste, begann für die Tänzerinnen und Tänzer eine Orientierungsphase, in der sie eine ästhetische Konzeption formulierten, die gleichermaßen Raum für Entwicklung wie Experiment bot. Erfahrung und individuelle Ausstrahlung brachte jeder schon mit – wobei immer wieder auffällt, wie reizvoll sich weibliche und männliche Ausdrucksformen in den Produktionen des Kollektivs ergänzen. Über tänzerisches Potenzial verfügt das MD Kollektiv, wie nur wenige Kompanien im Westen Deutschlands. Allen gemeinsam ist ein Verständnis von Tanz als einem Medium, das in den Diskurs mit anderen Künsten tritt. Man arbeitete mit Architekten, Musikern und Soziologen zusammen, sodass sich die Projekte wie Reisen ausnehmen, bei denen die Bewegung durch die Begegnung mit anderen entsteht. Choreografinnen und Choreografen wie Georg Reischl und Vivienne Newport kooperierten als Gäste mit dem Kollektiv, das sich für seine ONE WEEK STANDs auch Philosophen oder Künstler einlädt, mit denen wöchentlich eine Performance entwickelt wird. Beeindruckend ist die Präsenz des Kollektivs auf der Bühne, das sich nicht in Verschmelzung übt, sondern zeigt, wie fruchtbar das Zusammenspiel unabhängiger Künstler sein kann.
Thomas Linden
Here is you and not me (2014)
ONE WEEK STAND „ONLY LOVE/LET’S GET PHYSICAL…” (2015)
Telling Stories (2015)
The Zaurack Project (2016)
The Exchange (2016)
MichaelDouglas Kollektiv & Dana Caspersen
Das Kollektiv, im Jahr 2009 gegründet, bildet sich um einen Kern von sechs Performerinnen und Performern. Neben ihren abendfüllenden Produktionen sind sie bekannt für ihre auf eine Woche komprimierten „performance research projects“ ONE WEEK STAND mit Künstlerinnen und Künstlern wie Gob Squad, Stefan Dreher, Angela Schubot & Jared Gradinger und Stephanie Thiersch. Seit 2012 sind, ausgehend von der Beschäftigung mit Architektur, Unterscheidungen zwischen Publikum/Performer, Individuum/Gruppe, Tanz/ Bewegung wiederkehrende Themen. 2014 wurde das Zentrum für Austausch und Innovation Köln gegründet – eine zukunftsorientierte Struktur für Tanz. 2015 wurde in der Produktion Telling Stories, einer Zusammenarbeit mit dem Choreografenkollektiv MAMAZA, die Erforschung von kollektiven Prozessen weiter vertieft.