Antje Pfundtner

„Der nächste Tanz ist ganz allein für SIE.
Und der ist für MICH!”
(TIM ACY)

  • Sitzen ist eine gute Idee | © Simone Scardovelli

  • nimmer | © Anja Beutler

  • nimmer | © Anja Beutler

  • Aus der Reihe tanzen | © Simone Scardovelli

Portrait

Manchmal braucht es nur ein einziges Wort, um die Fantasie von Antje Pfundtner anzustacheln. Ein Wort wie „nimmer“, das aus dem Sprachgebrauch verschwunden ist und dennoch vertraut klingt. Um das Verschwinden dreht sich auch das gleichnamige Stück. Ein Stück für Kinder. Eine Zielgruppe, die der Choreografin ursprünglich gar nicht vorschwebte, sie aber umso mehr zu der Frage reizt: Wer ist eigentlich mein Publikum? Wieder setzt sie auf ihre bewährte Strategie: Kommunizieren und Verhandeln. Denn verhandelt wird – mit Lust und Witz – auch diesmal nichts weniger als die Kunst selbst, speziell die des Tanzes, seine Gesetzmäßigkeiten, Darstellungsformen und Erzählweisen, seine Reibungen an persönlicher wie auch gemeinsam erlebter Geschichte, bis der Tanz bestenfalls zur Vergewisserung von Leben wird. Für Kinder und für Erwachsene. Die Einbindung des Mythischen in das Alltägliche, die Zeremonie der Wieder- holung, die Ritualisierung von Bewegung sind charakteristische Bestandteile des Tanztheaters von Antje Pfundtner. Und insbesondere der kurios hinterfragte Gebrauch von Sprache. In Aus der Reihe tanzen, ihrem jüngsten Gruppenstück, spürt sie dem Bewegungssinn in Sprichwörtern nach, schickt vier Tänzerinnen und Tänzer auf eine raffiniert wendige Spurensuche, die sich nicht mit bloßer Illustrierung aufhält. Antje Pfundtner hat im Tanz ihre ganz eigene Sprache etabliert. Unverkennbar durchdringen sich bei ihr Musik, Objekt, Bewegung und Sprache. Feinsinnig und berührend. Und zusehends leichtfüßig.

Irmela Kästner

Produktionen

ARCHIV DER AUFFÜHRUNGEN (2014)
Antje Pfundtner & Anne Kersting

nimmer (2014)

Aus der Reihe tanzen (2015)

nimmer & nimmermehr (2015)

Im Angesicht des Endes (working title) (2016)

Sitzen ist eine gute Idee (2022)

Biografie

Die Hamburger Choreografin erhielt ihre Tanzausbildung an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten. Neben ihren selbst getanzten und weltweit gezeigten Soli eigenSinn und TIM ACY sind zahlreiche Gruppen- und Kooperationsprojekte entstanden, zuletzt Aus der Reihe tanzen (2015). Antje Pfundtner wurde 2012 für das Netzwerk modul-dance ausgewählt, erhält seit der Spielzeit 2012/13 die Hamburger Konzeptionsförderung und wurde 2014 für den George Tabori Preis prenominiert. Seit 2012 entwickelt sie als „Antje Pfundtner in Gesellschaft“ (APiG) mit der Dramaturgin Anne Kersting neben Bühnenstücken diverse andere künstlerische Formate, die sich mit dem Thema Gastgeberschaft auseinandersetzen.