Meg Stuart / Damaged Goods

  • CASCADE | © Martin Agryroglo

  • Built to Last | © Julian Röder

  • Built to Last | © Eva Würdinger

  • Sketches/Notebook | © Eva Würdinger

Portrait

„Der Mensch steht bei Meg Stuart im Zentrum, nicht die Technik“, sagte Regisseur und Intendant Johan Simons in seiner Laudatio anlässlich der Verleihung des Konrad-Wolf-Preis 2012 an die amerikanische Choreografin. „Das Unvermögen steht im Zentrum, nicht die Virtuosität. Die Emotion steht im Zentrum, nicht der Intellekt. Der Mut steht im Zentrum, der Mut jedem neuen Augenblick mit einer großen Verletzbarkeit gegenüberzutreten ohne falsche Sicherheiten. Der Mut, seine Narben zu zeigen. Der Mut zu akzeptieren, dass das Leben manchmal stärker ist als wir Menschen.“ Sicher ist Meg Stuart eine der spannendsten und herausforderndsten Bühnenkünstlerinnen unserer Zeit. Ihre in Brüssel ansässige Kompanie Damaged Goods ist bereits seit mehr als 20 Jahren eine kleine, agile Organisation, aus der heraus temporäre Kollaborationen mit Performern, Musikern, bildenden Künstlern und Dramaturgen entstehen. Freiheit und künstlerische Autonomie bilden den Nukleus ihrer künstlerischen Praxis; neue Projekte setzen bei den Fragen an, die sie aktuell bewegen. Wie wirkt die Welt auf den Körper ein? Wie verhält der Mensch sich gegenüber seinen Erinnerungen und Bedürfnissen? Welche unterschiedlichen Formen von Berührung gibt es? Wie entsteht Intimität und wann werden Grenzen überschritten? Dies sind nur einige der Fragen, auf die Stuarts Produktionen keine Antworten geben, aber immer wieder faszinierende Bilder und physische Szenen entwickeln.

Jeroen Versteele

Produktionen

CASCADE (2022)

UNTIL OUR HEARTS STOP (2015)

Hunter (2014)

 

Biografie

Berlin und Brüssel. 1994 gründete sie ihre Kompanie Damaged Goods, mit der sie inzwischen über 30 Produktionen realisiert hat – von Soli über ortsspezifische Werke und Improvisationsprojekte bis hin zu großen Gruppenchoreografien. Stuart versucht, für jedes Stück eine neue Sprache zu entwickeln, oft in Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern aus unterschiedlichen Disziplinen, und lotet dabei das Spannungsfeld zwischen Tanz und Theater aus. Die Verwendung theatralischer Mittel und der Dialog zwischen Bewegung und narrativen Elementen prägen viele ihrer Stücke. Stuarts Arbeit dreht sich um den Gedanken eines ungewissen Körpers, der verletzbar und selbstbezogen ist. Damaged Goods unterhalten langfristige Kooperationen mit dem Kaaitheater in Brüssel und dem HAU Hebbel am Ufer in Berlin. Auf Einladung von Intendant Johan Simons arbeiten Meg Stuart/Damaged Goods von 2015 bis 2017 mit der Ruhrtriennale zusammen. 2016/17 tourt die Kompanie mit den Stücken VIOLET (2011), Built to Last (2012), Sketches/Notebook (2013), Hunter (2014) und UNTIL OUR HEARTS STOP (2015).