Boris Charmatz / Musée de la danse
Kaum ausgeführt, verschwindet jede einzelne Bewegung unwiderruflich
10000 Gesten (2018)
Der Tänzer und Choreograph Boris Charmatz lebt und arbeitet in Brüssel und Berlin. Er erarbeitete von „Aatt enen tionon“ (1996) bis hin zu „danse de nuit“ (2016) zahlreiche Choreographien, die international gezeigt wurden. Gemeinsam mit Saul Williams, Archie Shepp und Médéric Collignon nahm er an Improvisationsveranstaltungen teil und arbeitet als Performer für Anne Teresa De Keersmaeker und Tino Sehgal. 2011 war er Associated Artist des Festival d’Avignon, wo er „enfant“, ein Stück für 26 Kinder und 9 Tänzer zeigte. 2013 wurde er eingeladen, das dreiwöchige Tanzprogramm „Musée de la danse: Three Collective Gestures“ im MoMA (New York) zu konzipieren. Er wurde 2015 ebenfalls in die Tate Modern (London) eingeladen, wo er das intensive, zweitägige Performanceprogramm „If Tate Modern was Musée de la danse?“ in den Galerien sowie der Turbinenhalle präsentierte. Während seiner Residenz im Centre National de la Danse (Paris) von 2002 – 2004 entwickelte er „Bocal“, eine nomadische und temporäre Schule, die Schüler*innen verschiedener Herkünfte zusammengebracht hat. 2007 und 2008 war er Gastdozent an der Universität der Künste Berlin, wo er zur Erstellung des neuen Kurrikulums beitrug. Seit 2009 ist er Direktor des Nationalen Choreographischen Zentrums Rennes und Bretagne, das er in ein Museum des Tanzes – Musée de la danse – transformiert hat. Charmatz ist Mitglied des Programmbeirats der Volksbühne Berlin.